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Schwarz4Schwarz ist der Ozean

Ausstellung in Bergheim und Vortrag in Gleis11

Wenn Sie über die Bergheimer Hauptstraße, die Einkaufsmeile, schlendern, können Sie vor allem Dinge kaufen: Obst und Gemüse, Elektronikartikel, Kaffee und Kuchen und vieles mehr. 

Bei Hausnummer 10 treffen sie auf ein etwas unscheinbares Ladenlokal, wo Sie rein gar nichts kaufen können - hier bekommen Sie alles umsonst! Worum handelt es sich da? Erkenntnis! Das hört sich reichlich philosophisch an, ist aber die reine Wahrheit. In der Hauptstraße 10 haben der Verein ASH Sprungbrett, das Projekt querquadrath sowie das Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe ihr Domizil*. Welche Erkenntnis kann man sich dort abholen? 

Wir kennen die Diskussion über die Flüchtlingsströme. Dabei fällt oft das Wort „Wirtschaftsflüchtlinge“. Leute, die sich bei uns bereichern wollen? Unsinn! Menschen, die der Armut entfliehen wollen? Schon treffender. Aber was hat das mit uns zu tun? Da sind wir dann in der Hauptstraße 10. Hier findet man eine gut ausgearbeitete und illustrierte Ausstellung vor: „Schwarz ist der Ozean – Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Rassismus zu tun?“


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Die arrogante Behauptung vieler Generationen von Kolonialherren, die Einwohner Afrikas seien nicht in der Lage, eine Hochkultur aufzubauen, kann heute leicht durchschaut werden als Legitimation für koloniale Ausbeutung. Hochkulturen gab es in Afrika lange vor den europäischen: „Ca. 1000 Jahre lang herrschten westafrikanische Großreiche über den Transsaharahandel an seinem südlichen Ende. Das Reich Mali beispielsweise war weit über die Grenzen Afrikas bekannt“, heißt es im Ausstellungskatalog. Und weiter: „Als die afrikanischen Staaten unabhängig wurden – insbesondere im Jahr 1960 -, hatten sie schlechte Startbedingungen. In der Kolonialzeit geschaffene wirtschaftliche Abhängigkeiten – vor allem der Export von unverarbeiteten Rohstoffen und Agrarerzeugnissen, die von Weltmarktpreisen abhängig sind – haben sich mit wenigen Ausnahmen kaum verändert.“


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Die verdienstvolle Ausstellung zeigt den Zusammenhang von Kolonialismus, Fluchtbewegungen und Rassismus mit vielen Bildern, Grafiken und Texten. Öffnungszeiten: 9.-22.11.21, Mo und Di 10-13 Uhr, Mi und Do 13-15 Uhr.

Und wer noch etwas genauer hinhören und hinschauen will, ist herzlich eingeladen zum Vortrag zur Ausstellung: Serge Palasie, Fachpromoter Flucht, Migration und Entwicklung NRW vom Eine Welt Netzwerk NRW e.V. spricht am Montag, 22.11.21, 19:00 – 20:30 Uhr im Kulturbahnhof Gleis11 in Quadrath-Ichendorf, Frenser Straße 11

Es gelten die 3G-Regeln.

*Das Ehrenamtsprojekt und querquadrath sind beides Projekte von der ASH Sprungbrett. Querquadrath wird vom BMI (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), gefördert.

Bernd Woidtke