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Patenschaften in Gleis11PATEN - PATEN - PATEN

Die „Patenschaften“ in Gleis11

Nicht jeder weiß, was das genau bedeutet. In WIKIPEDIA liest man folgendes: Als Patenschaft wird die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht bezeichnet.“ Das ist also etwas Wichtiges und keine lockere Spielerei.

Mein-QI wollte es etwas genauer wissen und hat sich etwas schlauer gemacht.

In Gleis11 betreut Akbel Sahraoui u.a. drei Patenschaftsgruppen. Die Lesepaten, die Sprachpaten und die Bildungspaten. Am Tisch saß auch eine Vertreterin der Lesepaten.

Mein-QI: Akbel, bei Dir und den Kolleginnen laufen die Fäden dieser drei Gruppen zusammen. Du organisierst das meiste. Kannst Du uns etwas dazu erklären?

Akbel: Ziel der Patenschaften ist es, Menschen zu unterstützen, die ansonsten größere Schwierigkeiten hätten, sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden. Wir versuchen mit den Angeboten und dieser Art der Unterstützung den Menschen die Möglichkeit auf gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Oft sind es sprachliche oder schulische Hürden, die es zu meistern gilt.
Wir haben gelernt, dass eine persönliche Hilfe oft viel besser angenommen wird als eine amtliche. Und genau da wollen wir hin. Ein Pate/eine Patin ist kein Lehrer oder in der Art, sondern ein interessierter und hilfsbereiter Mensch, mit dem es sich sehr persönlich lernen lässt oder der auch mal sporadisch hilft wie z.B. bei der Praktikumssuche. Da gibt es keine Noten. Da wird kein Druck gemacht wie in der Schule. Der Lohn des Paten/der Patin besteht aus Dankbarkeit. Der Gewinn des Geholfenen besteht aus neuem Wissen und dem Gefühl, dass es Menschen gibt, denen man nicht gleichgültig ist und die einem bei Bedarf helfen.
Einmal im Monat treffen sich die Paten dieser drei Gruppen bei
uns im Gleis11. Wir sprechen darüber, wenn es etwas holprig wird und es wird sich ausgetauscht, Hilfe angeboten.
Inhaltlich halte ich mich normalerweise heraus.
Das sollen die Paten/Patinnen selber gestalten und haben hier Gestaltungsfreiheit.
Mir ist es besonders wichtig, dass die Paten/P
atinnen nicht übermäßig beansprucht werden. Darauf achte ich auch. Alle sollen ihre Bereitschaft mit Freude erfüllen können und nicht das Gefühl haben, überfordert zu werden. Es soll ja schließlich keine Vollzeitstelle sein!

Mein-QI: Das hört sich sehr gut an. Wie oft sind die Paten denn aktiv?

Akbel: Das darf jeder selbst entscheiden. Einige treffen sich wöchentlich, andere einmal im Monat. Das ist alles sehr freiwillig und von den jeweiligen privaten Möglichkeiten abhängig.
Wenn mal ein Termin nicht wahrgenommen werden kann, ist das kein Problem. Da haben alle Verständnis für. Und je mehr Paten in einer Gruppe aktiv sind, umso einfacher ist es, sich auch einmal vertreten zu lassen. Das passiert auch und nimmt den Druck bei den Paten.

Mein-QI zur Lesepatin: Wie sind Deine Erfahrungen? Was kannst Du uns erzählen?

Lesepatin: Eigentlich hat Akbel schon das meiste gesagt. Ich treffe mich mit Vorschulkinder einmal im Monat in einem Kindergarten. Dort ist alles schon super vorbereitet. Ich lese den Kleinen Geschichten vor, die für diese Altersgruppe geschrieben sind. Das macht mir sehr viel Spaß. Selbst die Kinder, die noch kein Deutsch können, sind mit viel Begeisterung dabei. Die haben noch keine Hemmungen und sind wunderbar neugierig.
Und was mich immer wieder überrascht und sehr freut ist, wenn die Kleinen mich auf der Straße wiedererkennen und begrüßen. Man bekommt viel zurück von den kleinen Kindern.

Mein-QI: Was sind denn die Schwerpunkte beim Vorlesen?

Lesepatin: Wichtig denke ich, dass die Kinder auch lernen, Bücher zu nutzen. Nicht immer nur der digitalen Welt hinterher zu laufen. Bücher lesen ist immer noch sehr wichtig für eine persönliche Entwicklung.
Dann halte ich die sozialen Gewinne bei der Patenschaft eigentlich für den wichtigsten Punkte. Welche Texte ich vorlese ist eher Nebensache. Aber dass die Kleinen lernen, mit Erwachsenen umzugehen, mit ihnen zu reden, Fragen zu stellen, Hemmungen abzubauen – das sind die großen Erfolge, auf die ich stolz sein darf. Alle kleinen und auch die großen Menschen, die bei den Patenschaften sich verbessern, haben einen persönlichen Gewinn und, wie Akbel schon sagte, das Gefühl, dass andere sich für sie interessieren. Dieser soziale Aspekt ist für mich die Hauptsache.

Mein-QI: An beide Damen die Frage – wahrscheinlich könnt ihr weitere Paten gebrauchen. Wie kann man sich da schlau machen?

Akbel: Das einfachste ist, wenn man sich ungezwungen bei mir unter 01573 523 0524 oder per mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. einfach mal meldet. Dann können wir einen Termin verabreden wo es für uns beide passt. Es lässt sich im persönlichen Gespräch vieles einfacher erklären, als über das Internet oder Telefon. Man kann entscheiden ob man mit Kindern (Vorlesepaten), Jugendlichen (Bildungspaten) oder Erwachsene (Sprachpaten) lieber arbeitet. Interessierte können sich auch gerne nach vorheriger Absprache bei unseren monatlichen Sitzungen dabei setzen und sich informieren. Wie schon gesagt, es ist alles freiwillig und, wie es heute so schön heißt, „niederschwellig“. Vielleicht noch ganz wichtig zu betonen: es ist keine Spezialausbildung notwendig! Viele glauben, dass man eine besondere Fähigkeit mitbringen muss. Das wichtigste Hilfsmittel ist Menschlichkeit!!!! und eine nette, freundliche und hilfsbereite Persönlichkeit.

Lesepatin: Sicherlich wäre es auch sehr hilfreich für viele, wenn sie eine Patenschaftsstunde begleiten könnten. Das muss aber mit den Leuten abgeklärt werden. Bei mir in den Kindergärten geht das nur mit deren Erlaubnis. Das sollte aber keine Hürde sein, denn alle sind froh, wenn sich weitere Paten finden ließen. Dann wäre es auch einfacher eine Vertretung zu finden, wenn man einen Termin nicht wahrnehmen kann. Niemand muss vor irgendetwas Angst haben.

Mein-QI: Recht herzlichen Dank für das Gespräch. Das war sehr lehrreich. Alles Gute für die Zukunft eurer Patenschaften.

Weitere infos auch unter hhttps://gleis11.info/index.php/soziales