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2022 09 Fotoausstellung 00Quadrath-Ichendorf gestern und heute – Fotoausstellung in Gleis11

 „Die Überzeugung, dass die Vergangenheit besser sei als die Zukunft, hat auch in der Vergangenheit immer überwogen.“

Wenn man sich mit dieser Weisheit eines unbekannten Denkers durch die Fotoausstellung „Quadrath-Ichendorf gestern und heute“ in Gleis11 bewegte, war man möglicherweise anderer Meinung: War die Vergangenheit Quadrath-Ichendorfs vielleicht doch ein bisschen besser als die Gegenwart?

QI war um 1900 einer der beliebtesten Ausflugsorte der Kölner. Glauben Sie nicht? Der Gasthof zur Post an der Hauptstraße hatte mehrere Hotelzimmer und einen Biergarten auf der anderen Straßenseite. Das Hotel Bayer lud vermögende Gäste zum Verweilen ein. Fotos mit vierspännigen Postkutschen dienen als Beweis.

Das Gestüt Schlenderhan brachte Rennpferde von internationaler Klasse hervor. Die Ichendorfer Glashütte produzierte künstlerisch wertvolle Gläser, die heute noch zu erstaunlichen Preisen gehandelt werden; leider wurde das Unternehmen 1986 geschlossen. Das Panzerwerk auf dem Frenser Feld kennen ältere Einwohner:innen noch, heute ist dort der Technologiepark West angesiedelt. Die Beisselsgrube, ein riesiges Braunkohlefeld, prägte jahrzehntelang den Ort und sorgte für den Lebensunterhalt vieler Menschen.

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Viele Gebäude in QI haben sich in das Ortsbild eingeprägt und zeugen von einer lebendigen Geschichte, sind mitunter architektonisch hochinteressant: Die Marienburg, die Villa Saphir auf dem Schlenderhan-Gelände, das Atelier Roleff. Der alte Bahnhof wurde bekanntlich in den letzten Jahren zu einem auch überregional bekannten und beliebten Kultur- und Integrationsort umgebaut.

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All das und vieles mehr haben Gabriela Wejat-Zaretzke und Gerlinde Brand in einer beeindruckenden Fotoausstellung am ersten September-Wochenende in Gleis11 im Namen des KulturWerk e.V. präsentiert. Zahlreiche Zuschauer:innen sahen sich die auf drei Etagen verteilten alten und neuen Fotografien sowie das einstündige Video an, erkannten vieles wieder, z.B. die eigene Straße, wie sie vor Jahrzehnten aussah.

War also die Vergangenheit in unserem Ort besser als die Gegenwart? Vielleicht ist diese Frage zu pauschal formuliert. Zumindest können die nostalgischen Fotos der Ausstellung uns Motivation verschaffen, QI zu verbessern, das Stadtbild zu verschönern, die Lebensqualität anzuheben, so dass künftige Generationen sich ebenfalls an dem Eingangszitat reiben können.

 

Bernd Woidtke